Obst- und Gartenbauverein Bechhofen
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Dahlien

Dahlien

Die in Mittelamerika beheimateten Pflanzen gehören zur Familie der Korbblütler. Sie werden im Handel nach Größe und Form der Blüten unterteilt angeboten. Die nicht winterharten Pflanzen blühen vom Hochsommer bis zu den Herbstfrösten. Sie gehören zu den beliebtesten Gartenblumen und beleben durch ihre Farbenpracht auch Balkonkästen und Schalen.

Standort und Pflege

Dahlien lieben sowohl einen vollsonnigen Platz als auch einen nahrhaften, lockeren und etwas feuchten Boden. Bei Trockenheit müssen sie ausreichend gewässert werden und während der Wachstumszeit benötigen sie gelegentliche Düngergaben. Hohe Sorten sind ihrem Zuwachs entsprechend an Stäben mehrmals aufzubinden. Damit der Blütenflor lange erhalten bleibt ist alles Verblühte regelmäßig zu entfernen. Haben sich Samenkapseln gebildet, dann müssen diese ebenfalls abgeschnitten werden.

Überwintern

Sobald das Laub von den ersten Herbstfrösten zerstört ist werden die Knollen aus der Erde genommen und zum Überwintern in einen frostfreien, kühlen Raum gebracht.

Vermehrung

Ausgesät wird von Februar bis April bei einer Temperatur von 18°C. Die Samen kommen entweder breitwürfig in Kisten mit Anzuchterde oder in 9-10 cm Töpfe mit je 2 - 3 Samen ausgelegt. Nach 2-3 Wochen werden die Keimlinge in 9-10 cm großen Töpfen weiter kultiviert. Die meisten Dahlien werden jedoch vegetativ vermehrt. Bei der Teilung von Knollen im Frühjahr, werden die angetriebenen Knollen, sobald ein Auge erscheint, mit einem scharfen Messer geteilt. Allerdings jedes Teilstück muss mindestens einen Stängel haben. Anschließend werden die Teilstücke in Einheitserde eingepflanzt. Einfacher als die Teilung ist die Vermehrung durch Stecklinge. Dazu werden ab Mitte Februar gesunde, mittelgroße Knollen bei 18°C in Töpfen mit lockerem Substrat vorgetrieben. Sobald die Sprossen 8-10 cm lang sind werden sie als Stecklinge geschnitten. Dazu ist der Spross mit einem kleinen "Schild" von der Knolle abzuschneiden und die untersten Blätter sind zu entfernen. Eingepflanzt in einem Torf-Sand-Gemisch bewurzeln sie sich bei 18-20°C innerhalb von 2-3 Wochen.

Pflanzung

Dahlien können als ruhende Knolle, als bewurzelter Steckling von Knollen oder nach Topfkultur gepflanzt werden. Ruhende Knollen sind etwa 6 Wochen vor Ende der Frostperiode direkt in die Erde zu bringen. Dabei ist direkt neben dem Pflanzloch jeweils ein Stab anzubringen, an dem die Pflanzen mit zunehmendem Wachstum angebunden werden können. Bewurzelte Stecklinge werden Ende Mai auf ein gut vorbereitetes Beet und je nach Sorte im Abstand von 30 - 60 cm gepflanzt. Während die Pflanze treibt, wird sie nur mäßig gegossen.

Krankheiten und Schädlinge

Bevorzugt werden sie von Grauschimmel, Blattflecken-, Welke- und Viruskrankheiten befallen. Virusinfizierte Pflanzen sollten verbrannt werden. Schädlinge wie Blattläuse, Blasenfüße, Spinnmilben, Zikaden und Thripse dagegen lassen sich durch Sprühen bekämpfen. Die gerne von Schnecken heimgesuchten jungen Triebe der Pflanzen können, durch einen abends über die Austriebe gestülpten Blumentopf, vor Fraß Schäden geschützt werden.

Sorten

Die zahlreichen Sorten mit unterschiedlichen Wuchshöhen wurden nach ihrer Blütenform in einfachblühende, halbgefüllte und gefüllte Dahlien eingeteilt. Um das Angebot noch genauer zu ordnen wurden die Pflanzen klassifiziert:

1. Einfachblühende Dahlie
Die runde, gelbe Scheibe ist voll sichtbar und nur von einem Kranz Blütenblätter umringt. Zu dieser Klasse gehören auch die Mignon-Dahlien (kleinere Exemplare) und die Top-Mix-Dahlien (Zwergform). Falls ein zweiter Kranz vorhanden ist, handelt es sich um eine sogenannte Duplex-Dahlie aus der Klasse 10.

2. Anemonenblütige Dahlie
Die Scheibenblüten sind in die Höhe gewachsen und füllen die Mitte der Dahlie voll aus. Der Kranz der Randblüten hat meist mehr Blütenblätter, als bei Klasse 1.

3. Halskrausen-Dahlie
Die einfachblühenden Dahlien haben in dem Ring der äußeren Blütenblätter einen zusätzlichen kleineren Ring von Blütenblättchen, der meist andersfarbig ist. Diese Halskrause ist kein eigener Blütenring, sondern besteht aus umgebildeten Staubgefäßen.

4. Seerosen-Dahlie
Die Seerosen-Dahlien haben (wie die Dekorativen) eine gefüllte Mitte. Die Blütenblätter sind flach und leicht nach oben gebogen. Die Form der Blüten erinnern an Seerosenblüten.

5. Dekorative Dahlie
Die dekorativen Dahlien sind dicht gefüllt mit vielen Blütenblättern. Die Blütenblätter sind flach und können leicht nach oben oder nach hinten gewölbt sein.

6. Ball-Dahlie
Balldahlien haben dichtgefüllte Blüten mit aufgerollten, dicht nebeneinander sitzenden Blütenblättern. Die Blüte ist ballförmig rund oder leicht abgeflacht. Die einzelnen Blütenblätter müssen zu mehr als der Hälfte um die Längsachse nach oben eingerollt sein.

7. Pompon-Dahlie
Pompon-Dahlien haben die gleiche Form, wie die Ball-Dahlien, sind aber kleiner (bis zur Größe eines Tischtennisballs) und noch stärker gerundet. Die Blütenblätter sind vollständig nach oben aufgerollt.

8. Cactus-Dahlien
Diese Dahlien haben dichtgefüllte Blüten, deren schmale Blütenblätter stark nach hinten aufgerollt sind. Das Aufrollen beginnt an der Spitze der Blüten und die Blütenblätter müssen mindestens zur Hälfte aufgerollt sein.

9. Semi-Cactus-Dahlie
Semi-Cactus-Dahlien sind ein Mittelding zwischen Cactus- und Dekorativer Dahlie. Die Blütenblätter laufen, wie bei den Cactus-Dahlien spitz zu, sind aber nur an den Spitzen nach hinten aufgerollt. Zum größten Teil sind die Blüten flach und offen, wie bei den Dekorativen.

10. Diverse Dahlien
Hier sind alle Dahlien zu finden, die nicht in einer der vorherigen Klassen passen. Hierzu gehören:
Duplex-Dahlie: Sorten mit offenen Blüten, die mehr als einen Ring Randblüten haben.
Giraffe-Dahlie oder Orchideen-Dahlie: Sie haben gefleckte oder gestreifte Blüten. Die Blütenblätter sind leicht nach oben gewölbt und nach hinten gebogen und erinnern vom Blütenaufbau an Orchideen.
Hirschgeweih-Dahlie: Sie bilden keine eigene Klasse, und gehören eigentlich auch nicht zu Klasse 10. Es sind Cactus- und Semikaktus-Dahlien, deren Blütenblätter am Ende aufgeschlitzt sind.



Gudrun Distler