Obst- und Gartenbauverein Bechhofen
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Herbstversammlung 2010

Zur Herbstversammlung des Obst- und Gartenbauvereins begrüßte die Vorsitzende Christine Schwarz ca. 60 Mitgliedern darunter den Ehrenvorsitzenden Manfred Lechler und das Ehrenmitglied Frieda Schuster. In ihrem Jahresrückblick erinnerte sie an den letztjährigen Vortrag der Herbstversammlung. Zur Lichternacht fertigten Vereinsmitglieder einen Weihnachtsstern an, der am Kreisel aufgestellt wurde. An der örtlichen Gewerbeausstellung „Profil“, die im Februar stattfand, bastelte der Verein mit Kindern Osterküken. An der Hauptversammlung im März referierte Frau Großmann über das Thema Wildkräuter. Weitere Aktivitäten des Vereins waren das Binden und Aufstellen des Osterbrunnens, die Unterstützung der örtlichen Gärtnerei bei der Taufe der Blume des Jahres und die Einladung zum Kaffeetrinken mit Bastelangebot für Kinder Ende April. Im Mai unternahm der Verein eine Radltour im Salzkammergut, die trotz Regens ein voller Erfolg war. Ende Juni war die Landesgartenschau das Ziel eines Tagesausflugs. Wie jedes Jahr beteiligte sich der Verein am Kirchweihumzug. Im August banden etliche Mitglieder die in die Jahre gekommene Erntekrone neu. Frau Schwarz bat die Anwesenden künftig, Erntegaben zur Verfügung zu stellen, damit der Verein die Kirche zum Erntdankfest festlich schmücken könne. Auch das Erntedank-Kaffeetrinken und die Ferienaktion „Bau eines Vogelnistkastens“ waren ein voller Erfolg.

Als nächstes stünde das Fertigen des Weihnachtssterns auf dem Programm. Der Terminplan 2011 sehe die Hauptversammlung am 15. März und am 01. Mai ein Frühjahrskaffeetrinken vor. Ebenfalls sei für das Frühjahr ein Obstbaumschneidekurs für alte Bäume geplant. Am 07. und 08. Mai habe man eine Radltour ins Tannheimertal organisiert. Der Vereinsausflug solle zur kleinen Gartenschau nach Kitzingen führen.

Markus Gastl; Natur- und Landschaftsführer referierte über das Thema "Der Weg zum Naturgarten". Er stellte die Frage wie die empfindlichen Gleichgewichte im Garten wieder stabilisiert werden könnten. Zunächst müsse ein Umdenken erfolgen. Weitgehend fänden sich heute nur noch Kulturgärten, die durch Zeitgeist und Modetrends beeindrucken. Die Gartenarbeit habe sich vom natürlichen Kreislauf des Säens, des Erntens und des Lebens mit der Natur zum Rasenmähen, Ungeziefer vernichten und Kampf gegen die Natur verändert. Diese Veränderung bedeute, dass Natur und Erholung auf der Strecke blieben.
Ein Naturgarten zeichne sich durch dieVielfalt der Pflanzen und der Lebewesen aus. Elemente eines Naturgartens seien eine Blumenwiese, ein Gartenteich ohne Fische, eine einheimische Hecke, ein Steingarten, Insektenhotels und eine wilde Ecke. Alle diese Elemente stellen den Lebensraum für die unterschiedlichsten Pflanzen und Tiere dar, die im Einklang mit der Natur leben und zum Teil vom Aussterben bedroht seien.

Der erste Schritt zum Naturgarten sei die Entsorgung aller Gifte, Spritzmittel und chemischer Dünger. Als nächstes sei eine Bestandsaufnahme vorzunehmen: Es stehe die Entscheidung an, was im bisherigen Garten noch bleiben soll und was ersetzt werden soll. Herr Gastl schlägt vor, dass pflegeaufwändige Exoten und Pflanzen, die mit den gegebenen Bodenverhältnissen nicht zu Recht kämen, durch heimische Pflanzen ersetzt werden können. Eine Blumenwiese könne entweder auf einem vegetationsfreien Boden angesät werden oder es könne eine Blumenwiese durch Bepflanzen mit in Töpfen vorgezogenen Blumen entwickelt werden. Auch könnten auf umgegrabenen Inseln in einer Wiese eine Blumenwiese angesät werden. Der Gartenteich sollte an der tiefsten Stelle 1,20 m messen und entweder mit Folie oder einer Schale ausgekleidet werden. Vorhandene Thujahecken müssten entfernt werden und durch heimische Gehölze wie z. B. die blühende Schlehe ersetzt werden. Dann würden Vögel im Garten auch wieder Nahrung und Brutplätze finden. Ein Steingarten liebe die vollsonnige Lage und gedeihe prächtig, sofern die Rahmenbedingungen stimmten. Auch das Insektenhotel brauche einen sonnigen und windgeschützten Platz. Der Referent empfahl bewusst eine wilde Ecke im Garten zuzulassen, in der gezielt Chaos erzeugt wird: Das Refugium für Pflanzen und Tiere.

Ein in diesem Sinn gestalteter Garten lade zum Kennen lernen und Erleben der dort sich entwickelnden Pflanzen und Tiere und im Einklang mit der Natur zu leben, ein. Der Naturgarten wirke sich positiv auf das Artensterben und die Klimaveränderung aus.

Am Ende des Vortrags wies Herr Gastl auf seine Website (www.hortus-insectorum.de) hin, in der weitere Hinweise zu einem naturnahen Garten zu finden seien.


Gudrun Distler
Kassier